Datum: 16.11.2024
Uhrzeit: 10:45Uhr

Referentin: Silke Schellbach

Autistische Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund – und damit auch ihre Familien – sind in vorschulischen Einrichtungen, in der Schule und in Therapie- und Fördersystemen verstärkt vertreten. Die Heterogenitätsdimensionen Migration und Behinderung stellen ein erhöhtes Exklusionsrisiko für die Teilhabe an Bildungsprozessen und am gesellschaftlichen Leben dar. Hier zeigt sich derzeit eine Diskrepanz zwischen Bedarf und pädagogischen/therapeutischen Förder- und Beratungssettings.

Im Mittelpunkt des Denkraumes steht die Vorstellung eines innovativen Elternbildungsprojektes, das gemeinsam mit der interkulturellen Selbsthilfeorganisation MINA – Leben in Vielfalt e.V. und Eltern autistischer Kinder in Berlin-Neukölln initiiert wurde. Es richtet sich an Familien mit autistischen Kindern mit Migrations- und Fluchterfahrung und wird mit türkischer, arabischer und russischer Übersetzung angeboten.

Im Fokus des Denkraums steht der Prozess der Etablierung des Projekts, um Herausforderungen und Erfolgsfaktoren zu diskutieren:

  • Welche Erwartungen haben Eltern an ein solches Projekt?
  • Wie können Kommunikationsprobleme gelöst werden?
  • Welche unsichtbaren gesellschaftlichen Barrieren beeinflussen das Projekt?
  • Wie können Ressourcen und Potenziale der Eltern sichtbar gemacht werden?
  • Welche Erkenntnisse können für die heilpädagogische Praxis gewonnen werden?

Der partizipative Ansatz in der Elternarbeit steht dabei im Mittelpunkt. Erfahrungsberichte aus der Praxis werden mit theoretischen Überlegungen verknüpft und als Handlungsleitfaden vorgestellt.