Im aktuellen Diskurs der Disability Studies werden Körper, Geschlecht und Behinderung als soziale und kulturelle Konstruktionen verstanden. Mit dieser Herangehensweise können unbewusst wirkende Deutungsmuster im gesellschaftlichen und persönlichen Miteinander freigelegt werden.

Im Vortrag werden im Anschluss an eine Begriffsklärung die Wechselwirkungen allgemeiner gesellschaftlich-normativer Deutungsmuster mit sozialen und kulturellen Konstruktionen von Körper, Geschlecht und Behinderung erörtert. Daraus lässt sich zum einen die Frage ableiten, ob und in welcher Weise die Überschneidung von verschiedenen Diskriminierungsformen die personale Identität von Personen mit (drohenden) Beeinträchtigungen beeinflusst. Zum anderen stellt sich die Frage, welche Bedeutung das Phänomen Intersektionalität für die Perspektiven heilpädagogischer Professionalität haben kann.

Abschließend wird diskutiert, welche Potenziale und offenen Fragen sich aus einer kritischen und konstruktiven Reflexion der sozialen und kulturellen Konstruktionen von Körper, Geschlecht und Behinderung für heilpädagogisches Handeln erarbeiten lassen.

Referentin: Prof. Dr. Petra Fuchs