Die Arbeit mit psychisch belasteten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erfordert viel Einfühlungsvermögen, Aufmerksamkeit, Energie, Ausdauer und Vieles mehr. Professionell Tätige können so zuweilen an gesetzliche, institutionelle oder verwaltungstechnische Grenzen geraten und werden dann in ihrem Ideenreichtum und auch in ihrer Frustrationstoleranz gefragt.

Oftmals sind die entstehenden Vertrauensbeziehungen für professionell Tätige ein wichtiger sinnstiftender Faktor. Die Menschen beginnen, den professionell Tätigen ihre eigene Geschichte, die verbunden ist mit belastenden Erfahrungen, anzuvertrauen.

Dies kann für diese zu einer Imbalance des eigenen seelischen Gleichgewichts führen, die Schicksale können sehr nahe gehen. Es kann sein, dass professionell Tätige beginnen, sich hilflos zu fühlen, Angst zu bekommen und dass eigene unangenehme Erfahrungen in das Bewusstsein rücken. Es kann sein, dass diese entmutigt werden, sich zurückziehen oder mit noch mehr Einsatz ihre Arbeit tun, was auf Dauer zur eigenen psychischen Überlastung führen kann.

Der Vortrag geht auf die unterschiedlichen Diagnosen nach „Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörung“ ein und bestärkt das Suchen nach eigenen Möglichkeiten sich vor einer Überlastung oder gar einer sekundären Traumatisierung zu schützen. Hierbei geht es um Themen wie Ressourcen finden und stärken, eigene Denkmuster überprüfen und modifizieren, Zeitmanagement, Entspannung, auf eigene Signale von beginnender Überlastung besser achten lernen und um Stressbewältigung.

Referentin: Dr. Pia Schreiber