Entspezialisierung und kommunale Koordination von Angeboten zur Unterstützung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen als politischer Prozess

Noch immer steht die heilpädagogische Praxis vor erheblichen Modernisierungsdefiziten.

In vielen Einrichtungen und Diensten der Behindertenhilfe ist der Paradigmenwechsel vom stationären Modell hin zu inklusions- und personenzentrierten Unterstützungsansätzen nur wenig vorangekommen.

Insbesondere der Blick von außen, etwa durch den UN Ausschuss für Menschen mit Behinderungen im Kontext des Monitorings zur UN-Behindertenrechtskonvention macht dies deutlich. Offensichtlich ist es vielerorts nicht ohne Weiteres möglich, die eingefahrenen Wege der einrichtungsgestützten Behindertenhilfe zu verlassen.

Durch die demografische Entwicklung und durch weitreichende Veränderungen in ‚angrenzenden‘ Hilfebereichen, insbesondere der Pflege, entstehen nun aber günstige Voraussetzungen, um neue Entwicklungspfade für das heilpädagogische Unterstützungssystem zu schaffen.

Die in den angrenzenden Feldern sich bildenden örtlichen Planungsansätze, die auf sozialräumliche Orientierung, offene Beratungsangebote und Hilfe-mix setzen, werfen auch Fragen an das Feld der heilpädagogischen Angebote auf.

Vor diesem Hintergrund befasst sich der Vortrag mit den Herausforderungen, die sich für Akteure der Behindertenhilfe ergeben, wenn sie absichtsvoll den sektorialisierten Weg verlassen und sich auf die Logik sozialräumlicher Teilhabeplanung einlassen.

Referent: Prof. Dr. Johannes Schädler | Universität Siegen | schaedler@zpe.uni-siegen.de