Welches Verhalten in Kultur und Gesellschaft ‚auffällt‘ und sodann als ‚Verhaltensauffälligkeit‘ etikettiert wird, ist nicht zufällig. Es wäre daher eine Form falsch verstandener Solidarität mit den so adressierten Menschen, sie als Gruppe ‚wertschätzen‘ zu wollen, ohne zu fragen, in welchem Verhältnis diese Gruppenkonstruktion zu gesellschaftlichen Verhältnissen und kulturellen Entwicklungen steht. Mad Studies sind die Teildisziplin der Disability Studies, die sich kritisch mit diesen Konstruktionen und Pathologisierungsprozessen auseinandersetzt. Nach einer Einführung in die Grundgedanken dieses noch sehr jungen Feldes soll daher nicht nur erkundet werden, was dies für professionelles heilpädagogisches Handeln bedeutet, sondern auch, was Solidarität in diesem Kontext bedeuten kann.

Referentin:
Prof.‘in Dr. Mai-Anh Boger

Termin:
19.11.2020 von 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr