Kernaussagen zum DenkRaum 17

Herausforderung Deinstitutionalisierung:
Schlüsselelemente gelingender Veränderungen in Organisationen der Behindertenhilfe

Im Frühjahr 2015 bekräftigt der UN-Ausschuss zur Überwachung der Umsetzung der UN-BRK im Anschluss an die Staatenprüfung der Bundesrepublik Deutschland (ausgehen von Art. 19 UN-BRK) die Notwendigkeit der Deinstitutionalisierung. Als Orte der Veränderung sind Organisationen der Behindertenhilfe angesprochen, die als institutionell geprägt verstanden werden können. Es ist damit ein institutioneller Wandel gefordert, der sich in einer komplexen Wechselwirkung zwischen Denken, Handeln und Strukturen vollzieht. Derzeitige Veränderungsbestrebungen in der Praxis nehmen vorrangig strukturelle Veränderungen in den Blick. Dies birgt die Gefahr einer verkürzten Auffassung der geforderten Veränderungen, die damit ihren normativen Zielen (Teilhabe und Selbstbestimmung) nicht gerecht werden können. Die Verknüpfung eines institutionssoziologisch fundierten Verständnisses von Deinstitutionalisierung mit empirischen Ergebnissen über den organisationalen Wandel von Groß- und Komplexeinrichtungen zeigt Schlüsselelemente gelingender Veränderungen auf:

  • das In-Frage-Stellen von Bestehendem
  • das Erfordernis einer ineinandergreifenden Vermittlung und Organisation der Veränderungen
  • sowie das kontinuierliche und systematische Reflektieren.

Referentin: Dr. Wiebke Falk